BIX TOP ACT: Marcus Strickland

BIX TOP ACT: Marcus Strickland

Strickland, gebürtig aus Miami (USA), hatte immer eine „sehr verworrene“ Vorstellung von Musik. Er hörte haitianische Klänge, afrokubanische Rhythmen und Southern-Rap auf den Straßen, während sein Vater zu Hause auf seinem Reel-to-Reel-Deck von Stevie über Coltrane bis hin zu P-Funk sprang.

Sein feuriges LP-Debüt „At Last, Strickland“ aus dem Jahr 2001 belegte den dritten Platz beim Thelonious Monk International Jazz Competition für Saxophon. Er gab seinen Gewinn aus für: a) Software, die ihm helfen würde, J Dillas Beats zu emulieren, und b) eine kaputte Bassklarinette, inspiriert von Madlibs tiefen Rohrblattklängen. Er hielt diese Interessen geheim, während er seinen Ansatz verfeinerte, aber mit dem Doppelalbum Twi-Life aus dem Jahr 2006 wurde deutlich, dass Strickland in zwei Welten spielte: der alten, die seinen Jazz-Helden gehörte, und der neuen, die unterschiedliche Genres miteinander verwob ein Technicolor-Wandteppich. Er experimentierte weiter – mit gesprochenem Wort auf „Open Reel Deck“ (2007), klassischen Balladen auf „Of Song“ (2009) und linkem Songwriting auf „Idiosyncrasies“ (2009), wo Strickland alles von Björk bis André 3000 interpretierte – bis er in der Lage war, sich zu verschmelzen.

Mit seinen beiden jüngsten Blue Note-Veröffentlichungen Nihil Novi (2016) und People of the Sun (2018) verwandelt er alles in einen Sound und ein Gefühl, das unbestreitbar sein eigenes ist.

Besetzung: Marcus Strickland (sax); tba.

Website: www.marcusstrickland.com